Das Schaf wurde durch die Gremien der Stiftung Bündnis Mensch & Tier zum Haustier des Jahres 2018 gewählt. Das Schaf ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass wir sorgsam mit unserer natürlichen Umwelt, dem gemeinsamen Lebensraum von Mensch & Tier umgehen sollten. Vor allem aber ist das Sozialsystem der Schafherde ein bisher noch zu wenig beachtetes Vorbild für die menschliche Gesellschaft: So leben in der Schafherde viele sehr unterschiedliche Schaf-Persönlichkeiten, die auch ihren eigenen Interessen nachgehen, sich jedoch jederzeit aktiv dem Schutz der Herde und ihrer Mitglieder unterordnen. Gemeinsam handeln für das Gemeinwohl, ein wunderbarer Gedanke, den wir von den Schafen lernen können.
Es ist wunderbar in Europa zu leben, wo sichere Straßen und Zugtrassen die Menschen schnell von einem Ort zum nächsten bringen. Und doch verändert sich mit dem Umbau der natürlichen Landschaft immer mehr auch der Lebensraum von Weidetieren wie Schafen, und letztlich auch die Beziehung von Mensch und Tier.
Weideflächen werden durch die sich verändernde und ausweitende Infrastruktur verringert. Korridore, in denen wir mit Schafen wandern und Landschaftspflege betreiben können, sind rar geworden. Es gehen nicht nur traditionelle Berufe, wie Schäfer und Gerber verloren, unsere eigene Kultur verliert wichtiges Wissen, die Menschen begegnen auf ihren Wegen keinen Schafen mehr. Wie sehen Schafe aus? Wonach riechen sie, wie fühlt sich ihre Wolle an?
Da, wo Schafe nicht mehr wandern können, werden sie auf engen Weiden gehalten, manchmal nur noch in einem Offenstall und Paddock mit verdichtetem Boden. Diese Schafe verlernen, fressbare von giftigen Pflanzen zu unterscheiden. Verloren geht auch das Wissen in den Schafgenerationen. Viele Schafe können sich nur noch beengt bewegen, ihre Physiognomie wird sich verändern und ihr ausgeprägtes soziales Verhalten durch ritualisierte und technisierte Tagesabläufe in Großbetrieben nur noch eingeschränkt gefragt sein.
Braucht eine Gesellschaft heute noch Schafe, wenn die synthetische Kleidung doch auch taugt? Welchen Wert haben Schafe heute noch für uns? Brauchen wir heute noch Schafe in ihrer Rassen-Vielfalt? Zunehmend werden Schafe auch ohne kommerziellen Nutzen als Haustiere gehalten. Sie sind kein Heimtierersatz, vielmehr neben der privaten Hühnerhaltung oft eine Brücke zum ländlichen Leben, welches heute in der Gesellschaft neu gedacht werden muss.
Unser Booklet Schafe vermittelt auf unterhaltsame Weise Wissenswertes & Kurioses rund um das Thema Schaf.
Wissen & mehr rund um SCHAF
Der Tag der Schafe
Schafe auf einem unserer Begegnungshöfe erleben
Zu den Begegnungshöfen in Ihrer Nähe: Hier
Foto: Hof In der Espe
Arche-Siegel für Schafhalter
Die Stiftung Bündnis Mensch & Tier unterstützt das Engagement von Schafhaltern, die alte und gefährdete Schafrassen halten. Uns ist es wichtig, das alte Haustierrassen weiter die Vielfalt der Arten unterstützen. Aus diesem Grund zertifizieren wir Tierhalter, die nicht notwendigerweise züchten, aber alte und gefährdete Haustierrassen halten und den Wert der alten Rassen im Rahmen von Bildungsprogrammen auch kommunizieren. Mehr Informationen
Foto: Krümelhof
Herdenschutz in Österreich, 2018
ein Essay von Prof. Dr. rer. nat. Kurt M. Kotrschal, Universität Wien, Mitglied der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Mensch-Tier-Beziehung
© Carola Otterstedt, 1999
Film Empfehlung
Ephraim und das Lamm
Spielfilm des äthiopischen Regisseurs Yarek Zeleke, 2015
Als DVD auf Deutsch erhältlich, zum Trailer
Beeindruckender Film um einen Jungen und sein Lamm.
Mit guten Dialogen, ausdrucksstarken Schauspielern,
wunderbaren Naturbildern, die Zeit und Raum geben, den Inhalten des Filmes zu folgen.
Kulturübergreifend wichtige Themen: u.a. Flucht vor Mangel (Dürre und Hunger), Abschied von Heimat und von verstorbenen Bezugspersonen, Trauer, Generationenkonflikt, Initiationsriten, Gender, Traditionen, Riten und Feste, Mensch-Tier-Beziehung, Natur-Beziehung.
Schafen begegnen
Das kann man ganz wunderbar auf den zertifizierten Höfen des Netzwerks Begegnungshöfe
Diese und andere Fragen kann man auf den Begegnungshöfen stellen
oder - ganz mutig - man findet die Antworten im direkten Kontakt mit den Schafen heraus.
Über die Beobachtung und Begegnung zu einer Beziehung: ein wunderbarer Weg zwischen Mensch & Schaf.
Mehr zum Netzwerk Begegnungshöfen & Adressen der zertifizierten Höfe: hier
Schafe sind bei der Großen Tierwanderung dabei
Kreative und soziale Anregungen zur Gestaltung von spannenden Ausflügen in die Natur: Hier
Leni, 8 J.
Kinder fragen - Wir antworten
„Zu welcher Jahreszeit (Monat) werden Schafe geschoren?“ Leni, 9 Jahre
„Liebe Leni, die meisten Schafe, die überwiegend draußen leben, werden 1 x jährlich im Frühjahr geschoren, wenn keine strengen Fröste mehr zu erwarten sind, also Ende April bis Anfang Juni. Viele Schäfer mit großen Herden, deren Schafe während der Wintersaison im Stall untergebracht sind, scheren die Schafe bereits im Februar, 4 Wochen vor der Geburt der Lämmer. Die Schafe haben dann mehr Platz im Stall, sind sauberer wenn sie ablammen und die Lämmer können das Euter leichter finden. Es gibt auch Schafrassen, z. B. Kamerunschafe, die überhaupt nicht geschoren werden. Man nennt sie Haarschafe.“ Dr. Viktoria Roloff - Tierärztin, Netzwerk Begegnungshöfe
Liebe Kinder,
wir suchen dringend Schafe, die von euch gemalt wurden:
So bunt, wie ihr die Schaf- Welt seht.
So wollig, kuschelig oder kariert, liniert, wie ihr euch Phantasieschafe malen mögt.
Eure Schafe werden bei uns mit viel Liebe aufgenommen!
Und eure Schaf-Bilder zeigen wir an dieser Stelle dann in einer Dia-Schau.
Der Weg der Schafe zu uns
Bittet eure Eltern, uns das Schafbild bitte als Anhang in einer Mail zuzusenden,
zusammen mit eurem Vornamen und Alter.
Hinweis: Mit Einsenden des Bildes wird zugestimmt, dass die Stiftung Bündnis Mensch & Tier das Bild für ihre gemeinnützige Aufgaben kostenfrei verwenden und abdrucken darf.
Artgemäße Tierhaltung unterstützen
& Schafmilchprodukte genießen
Zwölf vegetarische Rezepte mit Schafmilch-Produkten