In unserem Alltag sind Hunde nicht wegzudenken. Kinder wachsen mit Hunde-Stofftieren auf, in den Familien sind Hunde wichtige Kumpanen und Partner und eine ganze Industrie lebt von Hundefutter und Accessoires rund um den Hund. Welche gesellschaftliche Bedeutung hat der Hund heute für uns? Ist der Hund ein Lebenskumpan, Familienmitglied oder Arbeitskollege? Wie reagieren wir auf das Geschäft der Vermehrungsanstalten, die Übertypisierung in manchen Zuchtlinien oder das Aussetzen von Hunden?
Unsere Stiftung engagiert sich für den Tierschutz, aber nicht ohne das Geschöpf am anderen Ende der Hundeleine: den Menschen. Und so möchten wir in dem Jahr, in dem der HUND als Haustier besonders geehrt wird, vor allem wissenschaftsbasierte, starke und zukunftsfähige Impulse für die Mensch-Hunde-Beziehung setzen.
Das veränderte Bild vom Hund
Unsere Gesellschaft und die Beziehungen zu unseren Mitmenschen haben sich seit 100 Jahren enorm verändert. Starke hierarchische Strukturen und
gesellschaftliche Konventionen sind verschwunden oder wurden durch andere Regeln ersetzt. Die Sprache hat sich mehr und mehr diesen veränderten sozialen Strukturen angepasst. So verwundert es
nicht, dass auch der Umgang mit dem Hund sich verändert. Erkenntnisse aus der Forschung über die artspezifischen und sozialen Bedürfnisse des Hundes, seiner Ausdrucksweise und hundegerechter
Trainingsmöglichkeiten beeinflussen ein veraltetes Bild von „Der Mensch ist Alphatier“ und von „unbedingtem Gehorsam des Hundes“ und bilden die Grundlage für den neuen Weg im Umgang mit
Hunden. Die Achtung vor dem Individuum Hund, seinen Talenten und Leistungen nehmen wir dort wahr, wo der Hund auch wieder als Arbeitskollegen des Menschen wertgeschätzt wird: der Polizei- und
Zollhund, der Mantrailer, der Blindenführhund, der Behindertenbegleithund, der Therapiebegleithund, der Schulhund u.a..
Dank der Verhaltensforschung lernen wir zunehmend, dass unsere Haustiere viele Fähigkeiten besitzen, die wir ihnen früher nicht zugetraut haben. Diese neuen Erkenntnisse verändern entscheidend auch die Mensch-Hunde-Beziehung und ermöglichen es uns, den Hund nicht als vermenschlichtes Kuschel-Objekt zu sehen, vielmehr die Hunde-Persönlichkeit als starken Beziehungspartner und Bereicherung unseres Lebens zu entdecken.
Heute führen wir den Hund nicht mehr nur an einer Leine spazieren oder präsentieren ihn als Zuchtexemplar auf einer Ausstellung. Der Wert des Hundes zeigt sich heute in der Beziehung zu seinem Menschen: Können Hund und Mensch gemeinsam entspannen? Weiß Mensch, was sein Hund besonders gerne unternimmt? Machen beide gemeinsam einen Lieblingssport? Fahren Hund und Menschen zusammen in den Urlaub? Kennt Mensch das Lieblingsspielzeug seines Hundes?
Erfolgreiche Mensch-Hunde-Beziehung sind keine Machtbeziehungen, vielmehr werden sie getragen von einer klaren hundegerechten Kommunikation, viel Freude und Liebe am Miteinander. Hunde sind eine Bereicherung für das Leben eines Menschen: Wenn Hund Hund bleiben darf.
Mit dem HUND als Haustier des Jahres 2017 …
möchten wir starke Impulse für die Beziehung zwischen Mensch & Hund setzen. Mit einem großen Medien-Projekt werden wir ab Januar 2017 ganz praktisch aufzeigen, wie Menschen trotz begrenzter
zeitlicher Ressourcen oder anderer Einschränkungen mit einem Hund menschen- und tiergerecht leben können. Wir werden Mensch & Hund auf eine neue Weise zusammenbringen und darauf freuen wir
uns schon sehr.
Während des Jahres werden wir diese Seite weiter mit wertvollen Informationen und tollen Projekten rund um Hund und die Mensch-Hunde-Beziehung füllen. Schauen Sie einfach wieder bei uns rein oderwerden Sie Mitglied im Freundeskreis der Stiftung und erhalten regelmäßig aktuelle News bequem per Mail.
Dr. Carola Otterstedt
Vorstand der Stiftung Bündnis Mensch & Tier