In Zeiten, in denen Menschen auf der Flucht sind ...
2016 wurde das HUHN durch die Stiftung Bündnis Mensch & Tier zum Haustier des Jahres gewählt. Da war es der Bremerin Carola Otterstedt, Vorstand der Stiftung, ganz selbstverständlich, die hoch aktuelle Geschichte um Flucht und Heimatsuche neu nachzuerzählen und als Buch herauszubringen. Eine Geschichte, die zeigt, dass zu allen Zeit überall auf der Welt Menschen vor Krieg fliehen und auf der Suche nach einer neuen Heimat sich auf eine ungewisse Reise machen. Eine Parallele zum aktuellen Geschehen in der Welt.
Die Suche nach einer neuen Heimat
In der alten Bremer Legende von der Glucke und ihren Küken fliehen 3 Fischersfamilien die Weser abwärts und finden mit Hilfe der Beobachtung einer Glucke und ihrer Küken sicheres Land. Carola
Otterstedt erzählt keine romantisierte Geschichte, denn auch die Glucke wird durch das steigende Wasser und einen Habicht bedroht. Letztlich aber überzeugt die Erzählung von der Glucke und ihren
Küken kulturübergreifend, weil Menschen überall auf der Welt den Wert der Naturbeobachtung erfahren. „Wir Menschen profitieren von dem Schutz und dem Zusammenspiel mit der Natur viel mehr als,
wenn wir sie manipulieren und sie unterwerfen“ so Otterstedt.
Geschichte bleibt nur lebendig, wen wir von ihr erzählen
Carola Otterstedt ist überzeugt, dass Geschichten von Mensch zu Mensch weitererzählt werden müssen, damit sie lebendig bleiben. Als Bremerin möchte sie die kulturellen Traditionen und Geschichten
für die heutige Zeit wieder erfahr- und erlebbar machen. Denn traditionelle Erzählungen, so Otterstedt, geben uns seit Generationen wichtige Impulse, um mit gesellschaftlichen Herausforderungen
der Zeit umzugehen.
Eine Geschichte, die überall auf der Welt die Menschen berührt
Statt kulturelle Unterschiede zu bewerten, hat Carola Otterstedt Menschen aus verschiedenen Kulturen, Nationen, Generationen und sozialen Lebensräumen - u.a. Sekretärinnen, Verwaltungskräfte,
Lehrer, Hausfrauen, Ärzte, Therapeuten, Pförtner, Rechtsanwälte, Manager, Handwerker, jugendliche Flüchtlinge, Schüler, Studenten, Rentner, Kaufleute, Therapeuten, Wissenschaftler, Politikberater
- zu einem spannenden interkulturellen Projekt eingeladen und die Geschichte in ihre Muttersprache zu übersetzen. So wurde die Geschichte von der Glucke und ihre Küken in 34 asiatische,
afrikanische, europäische und arabische Sprachen übersetzt: Afrikaans, Arabisch, Bayerisch, Burmesisch, Chinesisch, Deutsch, Englisch, Farsi, Finnisch, Französisch, Hindi, Holländisch, Igbo
(Nigeria), Indonesisch, Isländisch, Italienisch, Japanisch, Kiswahili, Koreanisch, Kurdisch, Latein, Mandika (Gambia), Norwegisch, Plattdeutsch, Polnisch, Portugiesisch, Russisch, Sächsisch,
Schweizerdeutsch, Spanisch, Türkisch, Ungarisch, Walisisch. „Geschichten müssen erzählt werden.“, so Otterstedt, „Es ist etwas ganz besonders die Sprachen in ihrer eigenen Melodie zu hören und
die Emotionen des Erzählers zu erfahren. Die Geschichte von der Suche nach einer sicheren Heimat wird so noch lebendiger und wahrhaftiger.“ Syrische Flüchtlinge haben die Geschichte von der
Flucht ebenso gelesen, wie ausländische Mitbürger, die seit vielen Jahren in Deutschland leben. Es sind einmalige und authentische Tondokumente entstanden, die die Stiftung Bündnis Mensch &
Tier auf CD weitergibt (s.u.).
Der Glucke und ihren Küken sind nicht nur Menschen aus aller Welt gefolgt. Am 13. August 2016 kamen Bremer, Gäste aus vielen Teilen Deutschlands, aus europäischen Ländern und Übersee auf den Bremer Marktplatz. Sie wollten vor den Arkaden des Rathauses der Glucke und ihren Küken begegnen.
Begegnungen auf der Düne zu Bremen
Eine Begegnung im Herzen von Bremen, auf jener Düne, wohin die Glucke die Fischerfamilien führte: ein sicherer Ort für jene, die auf der Flucht vor Krieg sind. Ein guter Ort an diesem Tag für
einen friedlichen und fröhlichen Dialog der Kulturen und Generationen - unabhängig von Hautfarbe, Religion und kultureller oder sozialer Herkunft.
Ein Huhn zeigt den Menschen den Weg zu einer sicheren Heimat
Diese liegt nicht nur in Bremen, vielmehr überall dort, wo Menschen sich miteinander treffen, miteinander stehen, miteinander essen und sich zuhören. Carola Otterstedt betonte in ihrem Grußwort, dass wir eine gemeinsame Herkunft haben: die gemeinsame Menschheitsgeschichte und das gemeinsame Bestreben, sich von Hass und Gewalt abzuwenden- und eine friedliche und sichere Heimat in uns und miteinander zu finden.
Die Glucke und ihre Küken
Das Buch im Donat Verlag
Die Glucke und ihre Küken
in 34 Sprache
(auf Anfrage)